Ich gebe zu, die Ostsee stand ziiiiiemlich weit hinten auf meiner Urlaubsliste. Ich weiß gar nicht warum, aber irgendwie zog es mich immer in weiter entfernte Ziele. Irgendwo unter Palmen. Sonne, Strand, blauer Himmel. Moment..blauer Himmel… Ich glaube gerade dämmert mir, warum die Ostsee und ich bisher keine Freunde wurden.
Das erste Mal war ich in der sechsten Klasse während der Klassenfahrt an der Ostsee. Anfang Juni und das Wetter war 5 Tage lang weit weg von blauem Himmel.
Später zog es mich erneut an die Ostsee, warum fällt mir gerade nicht ein. Ich weiß nur, es war Hochsommer und es war trüb, kalt und grau an der Ostsee.
So schnell wollte ich nicht aufgeben und so zog es mich ein drittes Mal an die Ostsee. Mein Mann und ich haben vor mittlerweile über 5 Jahren nur zu zweit und ganz heimlich geheiratet und unsere „Flitterwochen“ waren auf Grund mangelnder finanzieller Mittel recht sparsam in einer winzigen Ferienunterkunft an der Ostsee. Wir haben im Juli geheiratet. Ihr könnt es euch bestimmt denken, wir haben die gesamte Woche nur gebibbert vor Kälte. Dicke Strickmützen und Schals haben wir auf den Fotos auf. Im Juli wohlgemerkt. Strandurlaub habe ich mir wirklich anders vorgestellt. Ich schwor mir damals: Nie wieder Ostsee.
Aber wie heißt es so schön: Sag niemals nie. Grund für die Reise war die Corona Pandemie. Aufgrund der Einschränkungen war nur Urlaub im eigenen Land unproblematisch. Und wenn man das Meer so sehr liebt wie ich, dann heißt es Ostsee oder Nordsee. Ich überließ dieses mal Raphael die Entscheidung und er wählte die Ostsee. Dieses Mal Ostsee erlebten wir aber zu viert. Unsere 3 Jährige Tochter und und unsere 4 Wochen alte Tochter waren natürlich auch dabei.
Und im Nachhinein glaube ich, dass meine Tochter mir die Magie der Ostsee zeigte. Sie zeigte mir dieses kleine Örtchen Kühlungsborn aus ihrer Sicht.
Wir fuhren als an die Ostsee und ich kann es bis heute nicht glauben, wir hatten strahlend blauen Himmel und wundervolle 28 Grad.
Eigentlich wollten wir nur 2 Tage bleiben. Spoileralarm: Es war so schön, dass wir auf 5 Tage verlängert haben.
Unsere Unterkunft an der Ostsee: Europa Hotel
Von Apartments, über Hotels bis zum Stellplatz ist an der Ostsee alles möglich. Da unsere Kleine Tochter aber erst wenige Wochen vorher geboren war, entschieden wir uns für ein Hotel mit Halbpension. Ich wollte möglichst wenig Stress.
Wir waren mit dem Europa Hotel wirklich sehr zufrieden, haben aber beim spazieren auch noch andere Hotels gesehen, die direkt am Strand lagen und wirklich toll aussahen.
Hier seht ihr ein paar Impressionen aus unserem Hotel und das schöne: man muss nur die kleine Straße überqueren und schon ist man am Strand.
Die für mich wirklich wichtigen Dinge: Speis und Trank
Die beste Currywurst in Kühlungsborn findet man eindeutig bei Edel und scharf, direkt an der Strandpromenade. Da muss man wirklich nicht lange suchen und wir haben uns sagen lassen, wenn man in Kühlungsborn ist, sollte man definitiv auch die Currywurst dort probieren.
Ein absolutes Highlight an der Ostsee war für uns die Fetzenbude. Diese wird von den Azubis des Hotels Upstalsboom betrieben. Jeden zweiten Tag haben wir uns dort eine Stärkung zum Mittag geholt und diese dann in unserem Strandkorb mit Meerblick genossen. In der Fetzenbude gibt es die leckersten Pulled Burger, die ich je gegessen habe.
Abends haben wir immer in der Brasserie Kühlungsborn direkt unten im Europahotel gegessen. Zum einen weil wir ja Halbpension hatten und es dann dort das Dinner für uns gab zum anderen weil es einfach super super lecker war. Schaut euch an, wie schön alles angerichtet war. Es gibt übrigens auch eine extra Kinderkarte und die Mitarbeiter waren unseren Kindern gegenüber immer sehr freundlich.
Für einen Snack auf die Hand kann ich den kleinen Imbiss Kühlungsborner Fischbrötchen in der Strandstraße 51 sehr ans Herz legen. Das ist mehr als nur eine „Fischbude“ und Preis-Leistung passt auf jeden Fall. Nehmt die Fischbrötchen aber am besten nicht mit zum Strand. Die Möven finden die nämlich auch sehr lecker und stürzen sich am Strand der Ostsee direkt darauf.
Kühlungsborn an der Ostsee ist sehr kinderfreundlich
Man findet wirklich viele tolle Spielplätze an der Ostsee. Einige sind direkt am Strand, einige etwas versteckter. Aber alle Spielplätze sind sehr gepflegt, sauber und bieten richtig schöne Highlights für die Kleinen. Unsere große war zu dem Zeitpunkt 3 Jahre alt und es war unser tägliches Ritual ihre 3 Lieblingsspielplätze abzuklappern. Man hat richtig gemerkt, dass viel Wert darauf gelegt wurde, dass die kleinen sich hier wohl fühlen.
Auch der Strand ist wirklich sehr schön. Feiner, heller Sandstrand, viele Strandkörbe und eine lange Strandpromenade zum spazieren. Wir haben uns direkt am Anfang einen Strandkorb gemietet und hatten so jeden Tag „unseren“ Strandkorb samt Schlüssel und waren somit nicht auf die Öffnungszeiten des Strandkorbverleihs am Morgen angewiesen.
Ein besonderes hat der Strand in Kühlungsborn an der Ostsee auf jeden Fall auch noch. Es gibt Strand- und Stegzugänge für Rollstuhlfahrer. Darüber habe ich vorher tatsächlich noch nie drüber nachgedacht, aber als ich gesehen habe, wie auch Kinder im Rollstuhl die Möglichkeit hatten dem Meer wirklich nah zu kommen war ich innerlich wirklich sehr gerührt. Und deshalb möchte ich das hier auch gerne erwähnen. Vielleicht sucht ja jemand noch ein Urlaubsörtchen, das Barrierefrei ist.
Ich könnte hier noch stundenlang von den herrlichen Momenten an der Ostsee, den Sonnenuntergängen am Strand erzählen, aber ich glaube ihr habt jetzt einen kleinen Einblick und wer weiß, vielleicht verschlägt es euch ja eines Tages auch noch nach Kühlungsborn. Falls ja: Esst ein Krabbenbrötchen für mich mit 😉
Wer weiß, vielleicht lerne ich ja auch noch die Ostsee ohne den blauen Himmel zu lieben.